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Vorbereitung

© Unsplash/Monika Grabkowska

Hausmittel für ein starkes Immunsystem

Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Damit wir gesund bleiben, stärken wir unser Immunsystem am besten auf ganz natürliche Weise.

Unser Immunsystem ist der Wächter unseres Körpers, es vertreibt und tötet feindliche Eindringlinge und kämpft manchmal buchstäblich um unser Leben. Nicht nur in Zeiten von Corona. So gut es geht, sollten wir also unser Immunsystem unterstützen – und das geht auch auf ganz natürliche Weise: Zum Beispiel mit einem Eisbad. Weniger hartgesottene Gemüter können aber auch auf eine Reihe an Hausmitteln zurückgreifen. Theresia Harrer-Vitzthum, Obfrau des TEH Vereins (Traditionelle Europäische Heilkunde), verrät, wie das geht.

Ingwer & Co: Diese Hausmittel wirken stärkend aufs Immunsystem

Es gibt tatsächlich sehr viele Hausmittel, mit denen wir unser Immunsystem und die Abwehr unserer Kinder stärken können. Und das Beste: Einige haben wir sowieso immer zuhause.

1. Verbessert den Immunstatus: Honig

Honig zum Beispiel ist ein super Immun-Booster. In einer österreichischen Ernährungsstudie wurde belegt, dass Honig – regelmäßig eingenommen – die Anzahl an freien Radikalen im Körper senkt und zu einer Verbesserung des Immunstatus‘ führt. Und dafür reicht es, nur zwei Esslöffel Honig am Tag zu essen. Besonders wirksam soll übrigens Manuka-Honig sein.

2. Scharf ist gesund: Knoblauch, Ingwer und Kren

Pflanzen mit Scharfstoffen, wie Kren, sind sehr wertvoll fürs Immunsystem. Denn Scharfstoffe sind Schwefelverbindungen, die blutreinigend und entzündungshemmend wirken, weiß die Expertin. „Knoblauch ist außerdem für die Gefäße sehr gut, denn er schützt sie.“ Auch im Ingwer finden sich Scharfstoffe. Dieser entfaltet zusätzlich eine wärmende Wirkung, wodurch der Stoffwechsel angeregt wird.

3. Vitamin-Booster: Zitrone und Kiwi

Die Kiwi ist eine echte Vitaminbombe: Wer zwei Kiwis am Tag isst, hat seinen Vitamin-C-Bedarf fast gedeckt. Aber die Kiwi ist nicht der einzige Vitamin-C-Lieferant, auch in der Zitrone steckt viel davon: „Ein Glas Zitronensaft in der Früh unterstützt das Immunsystem und verhilft zu einem guten Start in den Tag“, sagt Harrer-Vitzthum.

Vitamin C wirkt antioxidativ und bindet die freien Radikale, das ist gut fürs Immunsystem. Vitamin C hat aber auch einen Vorteil, wenn wir schon verkühlt sind: Es wirkt antibakteriell. Tipp von der Expertin: „Die heiße Zitrone, die viele von uns gerne trinken, wirkt mit Honig gesüßt gleich doppelt so gut.“

4. Nachhilfe in Sachen Immunstärkung: Wildkräuter

Sie wachsen auf jeder Wiese und in vielen Gärten und trotzdem – oder genau darum – kommen sie uns kaum in den Sinn, wenn wir über Immunstärkung nachdenken: Wildkräuter. Dabei haben viele Wildkräuter eine immununterstützende Wirkung. Löwenzahn zum Beispiel: Alle Pflanzenteile – Blüten, Stängel, Blätter und Wurzeln – stecken voller gesunder Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Bitterstoffe und Mineralstoffe.

Übrigens: Gänseblümchen sind voller Karotin und in der ungeliebten Brennnessel stecken sogar mehr wertvolle Wirkstoffe als im Spinat? „Brennnessel enthält Eisen und Magnesium, wirkt entgiftend und entschlackend und wurde schon immer als Heilmittel angewendet.“

5. Das Immun-Food schlechthin: Sauerkraut

Wer seinem Körper nur das Beste will, isst täglich Sauerkraut. Denn im Sauerkraut ist beinahe alles enthalten, was ein gesunder Körper braucht: Vitamine (A, B, B12, C und K), Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium), Aminosäuren und sogar ein paar Ballaststoffe. Da Sauerkraut außerdem das wohl bekannteste fermentierte Lebensmittel ist, finden sich natürlich auch Milchsäurebakterien im Sauerkraut.

Deutsche Forschende fanden in einer Studie heraus: Die Produkte von Milchsäurebakterien kommunizieren mit dem Immunsystem – sie schicken dem Immunsystem verschiedene Signale, so wie: „Bakterienalarm! Bereit machen zum Angriff!“. Oder sie senden Botschaften wie „Es sind Bakterien da, aber die sind harmlos.“ Milchsäurebakterien sind also extrem wichtig und steuern auf gewisse Weise unser Immunsystem.

Wie integriere ich immunstärkende Hausmittel in meine Ernährung?

Die meisten Hausmittel können wir ganz leicht in die tägliche Ernährung integrieren. Am besten in kleinen Dosen bei jeder Mahlzeit. Also sollten wir nicht nur in der Früh ein Glas Zitronensaft trinken, sondern zu jeder Mahlzeit einen kleinen Immun-Booster hinzufügen. Wildkräuter zum Beispiel in den Salat dazugeben – oder einfach eines der beiden Rezepte von Theresia Harrer-Vitzthum:

Immunsystem stärken: Hausmittel-Rezepte der Expertin

  • Zitronen-Knoblauch-Saft: 30 Knoblauchzehen im Mixer mit 5 Bio-Zitronen inklusive Schale und einem Liter Wasser pürieren. Einmal kurz aufkochen für eine gute Haltbarkeit, dann in Flaschen abfüllen, kühl stellen und einmal täglich ein Stamperl trinken. „Der Saft hält sich monatelang und unterstützt nicht nur das Immunsystem, sondern ist auch für die Blutgefäße gut. Er wirkt reinigend und senkt die Blutfette, ist entzündungshemmend und verbessert somit den Stoffwechsel.“
  • Wildkräuterbowle: Apfelsaft mit Mineralwasser und etwas Zitrone in eine große Schüssel oder einen Krug füllen. Dann verschiedene Wildkräuter hinzufügen, wie Schafgarbe, Minze, Hollunderblüten oder Spitzwegerich. Fertig ist die Wildkräuterbowle.

Speziell in Corona-Zeiten: Welche Hausmittel helfen?

Wie lange Corona noch präsent sein wird, ist ungewiss. Harrer-Vitzthum ist sich sicher: Das Virus wird uns noch mehrere Jahre beschäftigen. Umso wichtiger, uns gut um unsere eigene Gesundheit zu kümmern. Gerade jetzt sollten wir das ganzheitlich tun und deshalb nicht nur viel Obst essen und uns generell vitaminreich und gesund ernähren, sondern auch viel Bewegung und Frisch-Luft-Pausen fest in unseren Alltag integrieren. Denn: Wer den ganzen Tag drinnen sitzt, dem fehlen frische Luft, Sonne sowie Kälte- und Wärmereize. All das braucht der Körper aber, um sich zu stärken.

Die Abwehrkräfte unterstützen können auch Fußbäder oder Kneippen, außerdem braucht der Körper immer auch Ruhe (Stress ist Gift fürs Immunsystem!), die wir etwa bei einem Waldspaziergang finden. Ausschlafen, Entspannungsphasen einbauen und sich positive Gedanken machen ist für Körper und Gesundheit immer gut.

Reichen Hausmittel alleine zur Stärkung des Immunsystems?

„Ich glaube, dass Hausmittel alleine ausreichen, wenn man sie mit oben genannten natürlichen Anwendungen – etwa regelmäßigen Waldspaziergängen – kombiniert.“, sagt Expertin Harrer-Vitzthum. „Grundsätzlich kann ein gesunder Mensch, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und Hausmittel mit Bedacht verwendet, um sein Immunsystem zu stärken, nicht viel falsch machen.“

Wichtig: Setze dich damit bewusst auseinander, wenn du größere Mengen immununterstützender Hausmittel zu dir nehmen möchtest und informiere dich gut. Vor allem dann, wenn Hausmittel regelmäßig eingenommen werden und du dich für Wildkräuter interessierst – die meisten von uns haben mit der richtigen Anwendung und Dosierung der Heilpflanzen wenig Erfahrung. Denn: Bei manchen Erkrankungen kann die Einnahme bestimmter Hausmittel kontraproduktiv wirken, besonders bei Krankheiten, bei denen das Immunsystem betroffen ist.

Und auch Menschen, die regelmäßig Medikamente oder die Pille nehmen, sollten ohne Rücksprache mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nicht einfach Hausmittel zu sich nehmen. Johanniskraut zum Beispiel kann die Wirkung der Pille schwächen.

Theresia Harrer-Vitzthum ist Obfrau und Gründer-Vorstandsmitglied des TEH Vereins (Traditionelle Europäische Heilkunde). Wichtigstes Ziel des Vereins ist es, das traditionelle, regionale Heilwissen in Form von Lehrgängen, Vorträgen, Seminaren und Werkstätten in die Familien zu bringen und zeitgemäß weiterzugeben.

„Wir haben zum Beispiel eine Ausbildungsreihe, wo wir Wissen über traditionelle Heilweisen und Heilmittel weitergeben wollen. Wir möchten, dass die Menschen erfahren, welche Wirkstoffe in der Pflanze sind, wie man diese rausholt und richtig anwendet. Heutzutage ist das Interesse der Menschen daran wieder groß und wenn man die alten Praktiken anwenden möchte, braucht man einen guten Grundstock. Den vermittelt unsere Ausbildung.“, sagt Theresia Harrer-Vitzthum.