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© Unsplash/Chayene Rafaela

Immunsystem stärken: Was Kindern hilft

Ja, Kinder schnupfen und husten und fiebern oft. Doch dagegen gibt es etwas: Diese Tipps, die das Immunsystem vom Kind stärken und Krankheiten sowie Allergien vorbeugen. Spoiler: Viel kuscheln hält gesund!

Das Innensystem des Kindes ist anders als das von Mama und Papa, denn es muss sich erst ausbilden. Darum sind Kinder prinzipiell anfälliger als Erwachsene: „Drei bis vier Infekte pro Jahr sind bei Kindern normal. Meist sind das aber banale Infekte“, sagt Dr. Michaela Lehmann. Sie ist TEM-Ärztin, Homöopathin und Kneipp-Ärztin im Curhaus Bad Kreuzen – dem ersten Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin. „Die Kinder müssen da leider durch, denn nur so lernen die Gedächtniszellen des Immunsystems dazu.“ Diese merken sich die entsprechenden Antigene und können beim nächsten Mal schnell auf sie reagieren.

Aber Eltern können mithelfen, das Immunsystem vom Kind zusätzlich zu stärken – auch, damit später wenig bis keine Allergien entstehen. Wie das geht, verrät Expertin Lehmann hier.

Kindliches Immunsystem: Was hilft, es zu stärken

1. Wassertreten, um die Abwehr zu stärken

„Damit kann man schon sehr früh beginnen, auch mit kleineren Kindern. Füllen Sie in eine Schüssel ca. 18 Grad warmes Wasser. Dann lassen Sie die Kinder vorsichtig mit den Zehen zuerst hineinsteigen. Kinder mögen das in der Regel sehr gerne. Eine Minute lang reicht vollkommen.“ Baut man Wassertreten regelmäßig in den Alltag ein, kann diese Methode die Immunitätslage verbessern. „Es sorgt für vermehrte Durchblutung – auch der Schleimhäute. Das Immunsystem kann gut aktiv werden, denn die zelluläre Abwehr über die Immunzellen wird aktiver.“ Tipp: Diese anderen Hausmittel stärken das Immunsystem auch.

2. Immunsystem stärken: Hygienewahn beim Kind vermeiden

Wenn Eltern keine Bakterien im Umfeld des Kindes zulassen, wird das Immunsystem nicht stimuliert. Es braucht aber Antigene, damit es aktiv wird. „Je mehr man davon ausspart, desto weniger kann es allergisch reagieren. Das Immunsystem reagiert dann stattdessen auf Reize, die eigentlich keine übertriebene Reaktion benötigen.“ Im Klartext: Je steriler Kinder aufwachsen, desto eher entwickeln sie Allergien, wie Heuschnupfen. Eine Umgebung, in der auch Schmutz erlaubt ist, hilft dagegen bei der Allergieprävention.

3. Bewegung an der frischen Luft

Spielen und Toben in freier Natur ist das Beste für das kindliche Immunsystem. Draußen kommt es nicht nur mit allerhand Keimen in Berührung, die Bewegung hält den Kinderkörper fit.

4. Ausreichend Schlaf als Basis gegen Entzündungen

Bei Babys und Kleinkindern sollten Sie darauf achten, dass sie etwa zwölf Stunden Schlaf am Tag bekommen. Denn sie brauchen mehr Schlaf als Erwachsene (und ältere) Kinder. Für uns alle aber gilt: Die Ruhe stärkt das Immunsystem, während Aufregung und Stress es schwächt. Im Schlaf werden Zellen repariert und verjüngt, wichtige Stoffwechselprozesse finden statt. Wenn man dauerhaft zu wenig schläft, können chronische Entzündungen im Körper entstehen. Daher gilt also nicht nur für den Krankheitsfall: Schlaf ist eine gute Medizin.

5. Kuscheln macht rundum stark

Für die Entwicklung des Kindes und damit für ihr Immunsystem sind Berührungen ganz wichtig. Eine gute Bindung zu den Eltern ist also essenziell, weil das Kind in jeder Hinsicht gestärkt wird – übrigens auch auf psychischer Ebene. „Um sich in Balance zu fühlen, spielen Berührungen eine große Rolle. In der Psychoneuroimmunologie wird dieser Zusammenhang erforscht: Je wohler wir uns fühlen, desto besser arbeitet das Immunsystem“, weiß Expertin Lehmann. Wichtig: Babys sollten viel von Mama und Papa gehalten werden, ein Tragetuch kann dabei helfen. Förderlich für ein starkes Immunsystem sind auch Massagen: Eine Fußreflexzonenmassage kann man zum Beispiel bei der Babymassage gut einbauen.

6. Immunsystem stärken beim Baby: Extra Schutz durch Muttermilch

Ganz schön praktisch: Beim Stillen gibt die Mutter über die Muttermilch schon Antikörper ans Baby weiter – sowohl von ihren vorangegangenen Krankheiten als auch aus aktuellen Infektionen. So stärkt Stillen das Immunsystem und bietet dem Baby und dem Kleinkind einen guten Schutz. Die in der Muttermilch enthaltenen Mehrfachzucker wirken zudem im Darm des Stillkinds schützend, da sie dort positiv auf die „guten“ Bakterien im Mikrobiom wirken und auch schon krankmachende Erreger dort abfangen.